Seit einigen Jahren häufen sich Signale aus den Reihen der Sportvereine, dass Sportflächen und Hallenkapazitäten knapp seien und Kinder und Jugendliche sogar abgewiesen oder auf Wartelisten gesetzt werden mussten. Da bis heute keine offiziellen Daten vorliegen und diese – entgegen einer Ankündigung des Sportreferats am 02. Februar 2022 – auch nicht im aktuellen Sportentwicklungsplan erfasst werden, hat die SPD/Kulturliste fast alle Sportvereine im Februar/März befragt: 19 Sportvereine gaben eine Rückmeldung.
Wartelisten und Mitgliederstopp
Ein zentrales Ergebnis der Befragung lautet: Mindestens zehn Vereine geben an, dass sie in den letzten drei Jahren ca. 150-250 Kinder und Jugendliche abweisen mussten, weil sie keine freien Kapazitäten hatten – dabei handelt es sich um Sportvereine, die im gesamten Stadtgebiet verteilt und aktiv sind. Weitere 180 – 300 Kinder und Jugendliche standen in den letzten drei Jahren auf einer Warteliste, um einem Sportverein beitreten zu können. Aber auch zahlreiche Vereinsmitglieder stehen bei insgesamt sieben Sportvereinen auf internen Wartelisten, um an unterschiedlichen sportlichen Aktivitäten teilnehmen zu können.
Sportvereine gezielt unterstützen
„Wir müssen die Sportinfrastruktur ausbauen und die Sportvereine besser ausrüsten, damit wieder alle Kinder und Jugendlichen in Freiburg die Möglichkeit haben, wohnortnah im Verein aktiv zu sein. Denn es fehlt an allen Ecken und Enden: Sportflächen, Sporthallen und Übungsleiter_innen. Wichtig ist aus unserer Sicht, dass das Sportdezernat seinem eigenen Anspruch gerecht wird und mithilfe von Kooperationen auch zu umsetzbaren Lösungen kommt, wie z.B. einer Kampagne zur Gewinnung von Übungsleiter_innen, die Gründung eines Übungsleiterpools oder eine gezielte Unterstützung der Fach- und Dachverbände bei der Ausbildung. Im Haushalt fordern wir daher eine Stärkung des Sportreferats und eine Erhöhung des Jugendzuschusses. Zudem braucht es insbesondere für den Breitensport weitere Flächen, die beispielsweise auch an der Sportachse-Ost gewonnen werden könnten“, so Schillinger, sportpolitischer Sprecher.
Neben diesen Themen werden wir darüber hinaus im nächsten Sportausschuss am 21. Juni weitere den Spitzensport betreffende Punkte auf die Tagesordnung setzen. Denn die Initiative „Große Spiele“ macht seit einiger Zeit darauf aufmerksam, dass Spitzensportvereine dringend pragmatische Lösungen für Frühtraining in städtischen Sporthallen benötigen. Und auch bei der kooperativen Nutzung von schulischen Sportgeräten gibt es noch Luft nach oben.