Schmerzhafte Abgabe von Ausbildungsgängen

Stefan Schillinger, SPD-Stadtrat im Freiburger Gemeinderat

Hauswirtschafter:innen, Florist:innen sowie Medientechnolog:innen Druck verlieren ab kommendem Schuljahr den schulischen Ausbildungsstandort Freiburg – so hat es die Mehrheit des Freiburger Gemeinderates am Dienstag, den 30.01.24 beschlossen. Für die engagierten Ausbildungsbetriebe in Freiburg und der näheren Region ist dies keine gute Nachricht.

Ismael Hares, SPD-Stadtrat im Freiburger Gemeinderat

„Untersuchungen und jahrelange Erfahrungen zeigen, dass die räumliche Nähe zur Berufsschule ein entscheidender Grund ist, eine Ausbildung zu ergreifen oder eben nicht“, so Ismael Hares, Mitglied des Ausschusses für Schulen und Weiterbildung im Freiburger Gemeinderat. Mit der Verlagerung der Florist:innen nach Villingen gilt es zu befürchten, dass künftig keine Azubis mehr gefunden werden. Und das ist sehr bedauerlich, zumal die aktuellen Azubi-Zahlen im Raum Freiburg stabil sind.

Hauptargument nicht nachvollziehbar
Auch das Hauptargument der Befürworter:innen einer Verlagerung der drei Ausbildungsgängen ist nicht nachvollziehbar. So wird behauptet, dass immer kleiner werdende Klassengrößen unsicher seien und eventuell komplett aus dem Programm genommen würden. Es ist aber bekannt, dass es etwa 250 Kleinklassen im Zuständigkeitsgebiet gibt, für die gemeinsam mit den Schulleitungen vor Ort in den vergangenen zehn Jahren immer gute Lösungen gefunden wurden.

Unverständlich auch, dass ein Gutachten, welches die Zukunft der Freiburger Beruflichen Schulen untersucht, nicht abgewartet werden konnte. „Wir sind für Weiterentwicklung immer offen, aber eine seriöse Datengrundlage ist hierfür notwendig, denn nur so können gerade schmerzhafte Entscheidungen transparent nachvollzogen werden“, so Stefan Schillinger, bildungspolitischer Sprecher der SPD/Kulturliste im Freiburger Gemeinderat.

Die SPD/Kulturliste im Freiburger Gemeinderat fordert die Verwaltung dringend auf, bei weiteren Schritten der Regionalen Schulentwicklung rechtzeitig zu informieren sowie transparent, datengestützt und insbesondere unter Einbezug der Expertise vor Ort – wie z.B. der Freiburger Berufsschulen und Berufsverbände – vorzugehen.

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