PLATZ DER ALTEN SYNAGOGE: GUTE MASSNAHMEN, OFFENES ENDE
Die Geschichte des Platzes und der neuen Platzgestaltung ist wahrscheinlich eines der kompliziertesten Stadtentwicklungskapitel in den bald 900 Jahren der Freiburger Stadtgeschichte. Es ist aber auch gleichzeitig ihr Traurigstes. Wie soll dem Unrecht gerecht werden, welche Gestaltung kann erinnern und gleichzeitig eine offene Platznutzung garantieren? Das Auffinden der alten Synagogensteine im Jahre 2016 stellt einen Bruch in der Planung des Platzes dar, was aber nicht mehr zu einer Änderung der Pläne führte. Das folgende Dialogverfahren in insgesamt 17 Gesprächsrunden (2017 – 2019) mit den jüdischen Gemeinden und der Stadt führte nicht in allen Punkten zu einem Konsens, doch es kann festgestellt werden, dass alle Möglichkeiten ausgelotet wurden, die Situation am Erinnerungsbrunnen zu verbessern und einen adäquaten Umgang der Betrachter/innen und Besucher/innen mit dem Brunnen zu ermöglichen. Da der Dauereinsatz von Rosen am Beckenrand unmöglich ist,was für uns die eindrucksvollste und stimmungsvollste Begrenzung des Brunnenrandes wäre, sind Maßnahmen entwickelt worden, die der Erinnerung an das Geschehene und einer umfassenden Information dienen sollen und mit denen die jüdischen Gemeinden einverstanden sind: Das Modell der Synagoge, das umliegende Zonierungsband („Erinnere Dich“) und die digitale Erläuterungsstele. Die Platzgestaltung und die damit noch offenen Fragen sind damit nicht zu ende, dem geplanten NS-Dokumentationszentrum als Erinnerungsort und Dokuzentrum (Haus der Demokratie) kommt jetzt eine große inhaltliche Bedeutung zu. Entscheidend aber ist immer noch das Verhalten der Besucher/innen für das Gelingen einer Erinnerungskultur in urbanem Einklang im Herzen unserer Stadt.
Freiburger MUSEEN – EINTRITTSERHÖHUNG NICHT OHNE FREIE TAGE
Seit 2010 wurden die Eintrittspreise in unseren städtischen Museen nicht mehr erhöht. Im Oberrheinvergleich sind die Freiburger Museen und ihre Tickets im unteren Bereich angesiedelt. Erhöhte Eintrittspreise (7.- / – 10.- ) kommen direkt der gesteigerten Ausstellungstätigkeit der Museen zugute. Außerdem sind die Kosten der Sonderführungen und des Personals stetig gestiegen.Die vorgesehene Erhöhung der Eintrittspreise gilt für das Augustinermuseum erst ab vollständiger Sanierung und Fertigstellung. Aber: Keine Erhöhung ohne Nachlass. Wir sind dafür, dass es in jedem Quartal , also 4x im Jahr, einen freien Eintrittstag in allen Museen gibt. Möglichst an einem Sonntag. Nur so kann unsere attraktive Museumslandschaft weiter in der Publikumsgunst bleiben.
Atai Keller