Nachtkultur als Kreativmotor

Atai Keller

Das Festival Soundcity fand nun zum vierten Mal in Freiburgs Szeneorten statt und hat sich mächtig etabliert. Dies gelingt nur durch ehrenamtliche Tätigkeit und kommunale Projektförderung, da die Coronafördertöpfe nicht fortgesetzt wurden. Das Festival ist so etwas wie das musikalische Gewissen und die Versicherung einer Entwicklung der Subkultur hin zum aktuellen Clubleben, immer unter dem Postulat: Das Nachtleben und die Clubkultur sind wichtige Initialen einer lebendigen kreativen Stadt. Doch die Räume sind in Freiburg Mangelware und konfliktbeladen. Die neue Nachtkulturbeauftragte ist nun seit einem Jahr im Amt und hat sich am Festival beteiligt. Die Themenliste ist lang: Eine Straßenbahn wartet auf ihre kulturelle Bestimmung. Raveflächen stoßen sofort wieder an ihre Grenzen. Lärmkonflikte sind zu lösen.

„Ein Club öffnet die Türe zur Kreativwelt“, sagt der Clubgründer und Technopionier Dimitri Hegemann aus Berlin, der Gast des diesjährigen Soundcity Festivals war. So bildet das Festival auf eindrucksvolle Weise die Vielfältigkeit der Sub-, Pop- und Clubkultur und Defizite in Freiburg ab. Von der Graffiti-Ausstellung mit historischem Rückblick zur installativen Party, vom DJ-Workshop zur Musik der sozialen Bewegungen, vom inspirativen Vortrag zur Lesung als Zeitreise und zur Videoinstallation im öffentlichen Raum. Die Sichtbarmachung der Kreativität der Szenerie und die abgeleitete Notwendigkeit für eine offene Stadtentwicklung mit Freiraumpotential, darum geht es dem fachkundigen Veranstalterteam.

(Atai Keller)

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