In der letzten Gemeinderatssitzung haben wir über die Klimaschutzbilanz 2018 gesprochen. Zeit zurück zu schauen, vor allem aber den Blick nach vorne zu richten:
Es ist erfreulich, dass der Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 deutlich gesunken ist, nämlich von 1992 bis 2015/16 um 35,6 %. Die letzte Absenkung um lediglich 1,42 % macht allerdings deutlich, wie dringend wir uns Gedanken machen müssen, wie wir weitermachen, um unseren kommunalen Anteil zur Erreichung der Klimaziele zu erbringen.
Die Region stets mitdenken…
Freiburg ist nicht allein auf der Welt und nicht isoliert zu betrachten von seinem Umfeld. Das betrifft sowohl den CO2-Ausstoß als auch die Versorgung mit CO2-neutraler Energie. Wir müssen unsere Kooperation mit dem Umland verbessern und das nicht nur im Wohnungsbaubereich, sondern auch verstärkt bei der Energiebereitstellung.
Ganz besonders verhagelt uns die intensive verkehrliche Verflechtung mit dem Umland die Klimabilanz. Das ÖPNV-Netz ist weit hinter dem zurück, was erforderlich wäre, um einen wesentlichen Anteil des Pendelverkehrs von und zur Arbeit, aber auch zur Freizeitgestaltung auf den ÖPNV zu verlagern.
Dafür braucht es die Ausstattung mit Material, Personal, Netz sowie eine hohe Verlässlichkeit und dafür eben auch mehr Mittel im System. Das sollte es uns, aber auch den Beauftragern der Klimaschutzziele auf Landes- und Bundesebene wert sein. Hinter den Finanzierungsvorbehalt des jüngst verabschiedeten Koalitionsvertrages von schwarz-grün setzen wir darum ein ganz großes Fragezeichen und erwarten auf der Landesebene wie nach September auf der Bundesebene eine Ausnahme jeglicher Finanzierungsvorbehalte gegenüber effizienten Klimaschutzmaßnahmen.
… und auf die „Bringer“ konzentrieren
Denn Effizienz ist entscheidend: Wir müssen uns konzentrieren auf das, was die höchsten CO2-Einsparungen bringt. Mit unserem Beschluss zur Konzessionsabgabe haben wir bei den Haushaltsberatungen einen wegweisenden Schritt vollzogen, denn die Verwaltung ist nun endlich angehalten, prioritär genau solche Maßnahmen umzusetzen.
Nehmen wir daher den Pendelverkehr in die erste Priorität und nutzen dabei auch das Know-How von Initiativen wie der AG „Umweltfreundlich zum Betrieb“. Wenn wir alle, die es angeht, mitnehmen, kann es uns mit Unterstützung von Land und Bund gelingen, das dringend erforderliche 8 %-Reduktionsziel pro Jahr zu erreichen.
(Walter Krögner und Julia Söhne)