Die Hitzewelle, unter der weite Teile Europas derzeit leiden, macht die Folgen der Klimakrise dieser Tage besonders spürbar. Auch der aktuelle Bericht des Weltklimarates (IPCC) hat den Handlungsbedarf in Sachen Klimaschutz noch einmal unterstrichen: Weder das Tempo noch der Umfang der bisherigen Maßnahmen reichen demnach aus, um der Erderhitzung effektiv entgegensteuern zu können, während diese schneller voranschreitet und die Folgen gravierender seien, als in optimistischeren Szenarien angenommen wurde. Bei der aktuellen Entwicklung könne man sich auch von dem 1,5 Grad Ziel verabschieden, denn die CO2-Emission steigen derzeit anstatt zu sinken. Ein Umsteuern muss daher auf allen politischen Ebenen erfolgen.
„Wir haben uns in Freiburg mit der Klimaneutralität bis 2035 ein ambitioniertes Ziel gesetzt und das ist auch richtig so. Es bedeutet aber auch, dass wir die Spielräume, die wir als Kommune haben, konsequent nutzen müssen“, konstatiert Julia Söhne, Fraktionsvorsitzende der SPD-Kulturliste im Freiburger Gemeinderat. Eine zentrale Rolle spiele hier die saubere Energiegewinnung, für die sich Freiburg seit Jahren und Jahrzehnten einsetzt. „Dennoch gibt es auch in Freiburg noch Luft nach oben, da nach wie vor zahlreiche komplizierte Regelungen einem zügigen Ausbau von PV-Anlagen entgegenstehen“, so Söhne weiter.
PV-Anlagen in der Innenstadt
Dies gilt besonders für die Freiburger Innenstadt, in der die aktuelle Satzung den Ausbau hemmt. „Pauschale Regelungen nach dem Motto: ‚Denkmalschutz vor Klimaschutz‘, sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Wir müssen genau hinschauen welche Formulierungen in der Innenstadtsatzung unseren Zielen beim Klimaschutz entgegenstehen und gemeinsam nach geeigneten Lösungen suchen. Nur so werden wir mittel- bis langfristig die erforderliche CO2-Bilanz erreichen“, fordert Walter Krögner, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Kulturliste im Freiburger Gemeinderat.
Die SPD-Kulturliste im Freiburger Gemeinderat hat die Verwaltung daher gebeten, alle rechtlichen Möglichkeiten einer Installation von Photovoltaik-Anlagen in der Innenstadt auszuloten und zu prüfen, welche zusätzlichen Spielräume der Stadt im Hinblick auf Regelungen des Landesamtes für Denkmalschutz zur Verfügung stehen. Außerdem bitten wir die Verwaltung, zwei bis drei beispielhafte Gebäude zu evaluieren, die als erste „Durchbrecher“ realisiert werden könnten.