Im Sommer 2023 feiert der Bauernmarkt Landwasser sein 50jähriges Bestehen, doch wird die Vorfreude auf das Jubiläum derzeit getrübt: Durch den Abriss und Neubau des Stadtteilzentrums müssen sich die Marktstände auf dem Platz der Begegnung, auf dem der Bauernmarkt stattfindet, seit 2020 mit der Situation direkt an einer Dauerbaustelle arrangieren. Eine wenig einladende Einkaufsatmosphäre durch Lärm, Verschmutzungen und holprige Wege ist die Folge – und damit auch entsprechend massive Einbußen bei den Einnahmen.
Pachterlass für Landwasser
„Wir müssen einem der ältesten Bauernmärkte unserer Stadt über diese schwierige Situation hinweghelfen“, betont Stefan Schillinger, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Patenstadtrat für den Stadtteil Landwasser. Dafür reichen die bislang von Seiten des Finanzdezernates zugesagten geringfügigen Nachlässe auf die Pachtgebühren nicht aus. Sie sind den schwierigen Umständen, unter denen der Markt derzeit stattfindet, auch nicht angemessen. „Wir fordern die Stadtverwaltung daher dazu auf, dass die Pacht für den Zeitraum der Baustelle komplett erlassen wird“, so Schillinger.
Zukunft der Bauernmärkte sichern
Darüber hinaus gilt es, die finanzielle Situation der Freiburger Wochenmärkte insgesamt in den Blick zu nehmen. Denn abgesehen von der derzeitigen Ausnahmesituation sollen sich die Gebühren für den Marktverein in Landwasser nach Fertigstellung der Baustelle von 5.000 Euro auf fast 10.000 Euro nahezu verdoppeln. Grund ist eine gesetzlich vorgeschriebene Umstellung von der Pacht auf eine viel teurere Sondernutzungserlaubnis. „Die Situation der Bauernmärkte darf nicht unter rein fiskalischen Kriterien abgehakt werden“, stellt Stefan Schillinger klar. „Hier geht es vor allem auch um die Möglichkeit, sich direkt vor Ort mit frischen, regionalen Produkten zu versorgen. Es geht um gesunde Ernährung, um kurze Transportwege, um die Stärkung der regionalen Landwirtschaft – und damit auch um Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Alles Ziele, für die diese Stadt auch ansonsten einsteht. Von der Stadtverwaltung erwarten wir daher eine diesen Werten entsprechende Herangehensweise, um die Freiburger Bauernmärkte auch für die Zukunft zu erhalten.“ Um dies sicherzustellen, wird die SPD-Kulturliste gemeinsam mit anderen Fraktionen durch einen Gemeinderatsantrag die Initiative ergreifen.