Die Freiburger Stadtbau blickt in diesem Jahr auf ihr 100-jähriges Bestehen als kommunales Wohnungsbauunternehmen zurück. Anlässlich dieses Jubiläums blicken wir als Fraktion kritisch in die Vergangenheit, werden uns im kommenden Jahr aber vor allem mit konstruktiven Lösungs- und Verbesserungsvorschlägen in den Prozess einbringen, um die Stadtbau weiter zu einem effektiven Instrument für eine sozial gerechte Wohnungspolitik in Freiburg entwickeln zu können.
2006 haben beim Bürgerentscheid 70% der Wähler_innen gegen den Vorschlag die Stadtbau (FSB) zu verkaufen, gestimmt und damit „ja“ zum sozialen Mietwohnungsbau gesagt. Nach diesem historischen Sieg hat sich jedoch einiges getan, nicht alles zum Guten. Der Streubesitz der Stadtbau wurde sukzessive verkauft, Mieterhöhungen auch bei der FSB durchgesetzt oder preiswerte Wohnungsbaubestände abgerissen und durch teure Neubauten ersetzt. Nach wie vor übersteigt die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen das Angebot bei Weitem. Das Mietmoratorium, angestoßen von Martin Horn, war ein erster wichtiger Schritt hin zu einer sozialer ausgerichteten Stadtbau. Diesen Weg will die Fraktion SPD/Kulturliste weiter gehen.
„Wir werden uns im nächsten Jahr mit verschiedenen Impulsen in die Debatte um die Neuausrichtung der Stadtbau einbringen“, versichert Julia Söhne, Fraktionsvorsitzende und neues Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtbau. Neben dem Fokus auf den Neubau von Stadtbau Miet (!)-Wohnungen im geförderten Segment müsste nach Meinung der Fraktion SPD/Kulturliste der Beschluss, die Stadtbau Wohnungen an den Mietspiegel heran zu führen, überdacht werden. „Es kann nicht sein, dass wir den verheerenden Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt mit unseren eigenen Stadtbau nichts entgegen setzen. Dass viele Freiburger_innen immer mehr von ihren Einkommen für Miete ausgeben müssen, dürfen wir nicht hinnehmen. Gerade die Stadtbau hat hierbei Vorbildcharakter. Mit Ihrer Mietenpolitik muss die FSB einen strukturellen Beitrag gegen die scheinbar endlose Mieterhöhungsspirale im Freiburger Wohnungsmarkt leisten“, meint Walter Krögner, FSB Aufsichtsrat.
Wenn das 100 jährige Jubiläum gefeiert wird, müssen also auch Weichen gestellt werden, damit die Freiburger Stadtbau das Kerninstrument einer konsequent sozialen Wohnungspolitik wird.
„Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass es nicht um Gewinnmaximierung und um fortlaufende Mieterhöhungen geht, sondern um faire Angebote für Menschen mit geringem Einkommen und Normalverdienende“,
meint Julia Söhne abschließend.