Win-Win-Hornige Lösungen

Atai Keller

Der Gemeinderat war jüngst verwundert und größtenteils positiv überrascht über die angekündigte Prüfung der räumlichen Rochade von BG und DFG mit dem Lycée Turenne, die von der Verwaltungsspitze mit der neuen Schulbürgermeisterin erarbeitet wurde und offensichtlich bei der Leitung beider Schulen gut ankommt. Ist das nun die Lösung des gordischen Schulknotens im Freiburger Osten? Gelingt das Vorhaben in diesen zugegeben finanziell schwierigen Zeiten, ist der spitzfindigen Stadtverwaltung an diesem Punkt ein großer Coup gelungen. Wir haben aber noch jede Menge Fragen dazu!

Anders bei der Stadthalle: Eine jüngst von unserer Fraktionsgemeinschaft gestellte Anfrage wurde kryptisch beantwortet. Ja, man sei im Gespräch und es würde sich eine Lösung anbahnen, mit der die Stadt und die Stadtgemeinschaft dann sehr zufrieden sein könnten, und auch ein großer Saal würde dabei sein. Näheres würde die Stadtspitze dann im Spätherbst verkünden. Gerüchteweise soll das Land an einem multifunktionalen Konzept basteln.

Das Haus zum Herzog (Salzstraße 14), eines der geschichtsträchtigsten Häuser Freiburgs mit barocken Deckengemälden, hat bis jetzt das Stadtarchiv beherbergt. Spätestens im März des nächsten Jahres wird der Umzug des Stadtarchivs in den zweiten Bauabschnitt des Kopfbaus an der neuen Messe stattfinden. Ein Verkauf des Hauses wurde mit vier bis sechs Millionen Euro Einnahmen veranschlagt und zur Finanzierung des Kopfbaus eingestellt. Daran hat auch der letzte Haushalt nichts geändert. OB Martin Horn hatte bei Amtsantritt eine Rücknahme des Verkaufs dieses einmaligen baulichen Denkmals in Aussicht gestellt. Jetzt hat er seine Aussage relativiert. Vielleicht eine Stiftung sei interessiert, die Verwendung müsse gut überlegt sein. Wir wünschen der Stadtspitze ein gutes Verhandlungsgeschick, damit das Haus weiterhin am besten öffentlich genutzt werden kann. Das Gebäude sollten sich möglichst viele Freiburger/innen jetzt noch ansehen! Es könnte zum „Haus der Bürgerschaft“ werden!

Zehn Millionen Euro für den Verkauf der Karlskaserne am Siegesdenkmal waren und sind für die Finanzierung des neuen Rathaus/2.Teil vorgesehen. Jetzt hat die Stadtverwaltung eine Erbpachtlösung ins Spiel gebracht. Der Gemeinderat sieht einen Verkauf kritisch! Ein Atelierhaus mit städtischer Galerie an diesem prominenten Ort wäre ein deutliches Zeichen für die Kulturstadt. Ein Konflikt ist vorprogrammiert, oder?

Atai Keller, kulturpolitischer Sprecher der SPD/Kulturliste

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