„Heute erleben wir einen Meilenstein in der Entwicklung der Kulturlandschaft unserer Stadt. Neben dem städtischen Popbeauftragten soll ein/e Nachtkulturmanager/in die Nacht/Clubkultur ins Visier nehmen und zum/r Advokaten/in der nächtlichen Aktivitäten unserer Stadt werden. Zu den Aufgaben gehören u.a. die Bestandssicherung von Clubs und Einrichtungen, kommerziell und nicht kommerziell, ebenso wie die Stimulation für Neues, die Prüfung von Niederschwelligkeit und Barrierefreiheit ebenso wie das Werben für Lautstärke und das Schlichten von Konflikten. So wird endlich ein Beschluss aus den letzten Haushaltsberatungen umgesetzt, der hart erkämpft, aber längst überfällig war. Die Säule der Toleranz ist damit inkarniert, sie ist zur Grundlage des zukünftigen Aufgabenfeldes des Nachtkulturmanagements geworden. So wandelt sich das statische Bewusstsein über die Bedeutung des Nachtlebens unserer Stadt in ein prozesshaftes und die Förderung des Nachtlebens wird zu einer Querschnittsaufgabe. Ökonomische, kulturelle, soziale und sicherheitspolitische Aspekte sollen hier neu gestaltet und zu einer Standort-Qualität mit jungem Imagefaktor geführt werden. Dabei spielt der wirtschaftliche Aspekt eine große Rolle. Genau deswegen aber sind wir dafür, die Stelle im Kulturamt als eigenständige Sonderposition oder als Stabstelle zu führen, damit die kulturelle Verortung die Grundlage bildet.
Klares Bekenntnis
Die Zugehörigkeit der Rock/Popszene zur Kultur einer Stadt wird dadurch betont, ja deutlich gemacht. Keine reine wirtschaftliche Ausrichtung dieses Bereiches, sondern ein Bekenntnis der Stadt zu ihrer Rockszene, zu ihren Popgruppen, zu ihrer Nachtszenerie, zu den Musikfestivals, zur Gastroszene, den Clubs und Spielstätten in ihrer Vielschichtigkeit. Die Nacht ist eben nicht die hässliche Schwester des Tages, sondern die andere Seite der städtischen Kultur-Medaille. Die momentane Ausstattung des gesamten Nacht/Pop-Büros mit 1,2 % Stellen erlaubt (noch) keinen eigenständigen Bürobereich wie in anderen Städten, deswegen fordern wir eine möglichst große Unabhängigkeit von Ämterstrukturen. Auch ist eine Beteiligung von Expert/innen aus der Szene bei der Stellenfindung gewünscht. So wird das Freiburger Nachtleben endlich als Nachkultur anerkannt und die Kulturstadt entwickelt sich weiter.“
(Zitat aus der Rede von Atai Keller im Gemeinderat zur Einsetzung eines Nachtmanagers, 22.2.22)