KULTUR und KUNST sind UNVERZICHTBAR !

Atai Keller

Die Büchse der Pandora ist geöffnet! Die Situation unter Kulturschaffenden in der Corona-Krise ist äußerst angespannt. Die staatlichen Hilfen, das Sofortprogramm für Soloselbstständige, kommen bei weitem nicht in der gesamten Künstlerschaft an. Landes-und Bundesverbände versuchen durch Unterstützungsprogramme ausgezahlte Gelder bei den Künstler*innen zu belassen, auch wenn die Kunstproduktion momentan gar nicht entstehen kann. Musiker*innen, Ensembles, Orchester, Theater/Tanzschaffende, und Performer*innen, die auf die Einnahmen aus den Veranstaltungen angewiesen sind, müssen um ihre Existenz bangen und versuchen über Spendenaufrufe zu dringend notwendigen Einnahmen zu gelangen. Kultur-Einrichtungen und Clubs versuchen auf vielfältige Art, ihre ausbleibenden Finanzen auszugleichen. „Karte kaufen, Gutes Tun“ heißt es im E-Werk, „iss eins, zahl zwei“ ist das Motto im Jos Fritz Cafe. Bereits bezahlte Karten werden in Gutscheine umgetauscht zum Wohle der Akteure, Ausfälle werden übernommen. Die Kreativwirtschaft-Szenerie wird jedoch kaum von den Hilfsprogrammen erfasst und ist in ihrer Existenz bedroht. Rufe nach einem explizit städtischen Hilfsprogramm werden immer lauter!

Das Internet wird zum neuen Theater/Performance oder Musikraum, zum gelungener Ersatz für ausgefallene Live-Erlebnisse. Immer mehr Künstler*innen treten im Internet mit kreativen Ideen und Aufführungen an die Öffentlichkeit. Museen, Galerien und Bibliotheken lassen uns durch mediale Rundgänge an ihren Ausstellungen teil haben. „Freiburghältzusammen“, die neue Internetseite der Stadt im Jubiläumsjahr, soll digitale Kulturangebote und Hilfen im Alltag und in der Gesundheit zusammenführen. Doch die Rückkehr ist garantiert! Kultur ist Kommunikation und gelebtes Erleben. Unser Sehnen nach „leibhaftiger Kultur“ wird sich immer mehr steigern, Konzerte, Theateraufführungen oder Ausstellungen sind für unser humanes Denken und eine demokratische Entwicklung unverzichtbar.

„New deals für die Künste“ hieß es 1935 in Amerika. In der wirtschaftlichen Depression wurden damals beträchtliche staatliche Hilfsprogramme ins Leben gerufen, um Künstler*innen mit Aufträgen zu beschäftigen und somit die Kunst für alle zugänglich zu machen. Noch sind wir mit Corona beschäftigt. Doch die Auswirkungen werden uns alle beträchtlich erfassen, da muss über ein Grundeinkommen und neue Kunstkonzepte von Stadt und Land nachgedacht werden. Kultur muss Pflichtaufgabe werden, das ist das Mantra unserer Zeit!

Unendlicher Dank an alle Helfer*innen in den Krankenhäusern und Pflegeheimen zum Osterfest sei hiermit ausgesprochen, da kann die Kultur nur den solidarischen Hut ziehen!

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