Kinder mehr in den Blick nehmen

Julia Söhne, SPD-Stadträtin im Freiburger Gemeinderat

Aus Sicht der Fraktionsgemeinschaft SPD/Kulturliste müssen Kinder, ihre Familien und die familiären Situationen auch auf kommunaler Ebene stärker in den Blick genommen und praktikable Lösungen auch für einen längeren Zeitraum gefunden werden.

Während zumindest Abschlussklassen wieder an die Schule können, sollen Kitas bis zu den Sommerferien geschlossen bleiben. Bei vielen Schulkindern, gerade der unteren Klassen, ist ebenfalls unklar, ob ein regulärer Unterricht vor den Sommerferien nochmal stattfinden wird. Deshalb braucht es dringend ein Konzept, wie Familien entlastet und Kinder mit erhöhtem Förderbedarf besser unterstützt werden können. Denn Kinder haben es im Moment besonders schwer, weil sie weder ihre Freunde treffen können, noch Oma und Opa sehen, noch in die Kita oder auf den Spielplatz gehen dürfen.

Neben der an das Land gerichteten Forderung, die Notfallgruppen weiter auszuweiten und Möglichkeiten zu schaffen, wie Kindergärten zum Beispiel in einem zeitlich wechselnden Vormittags-/ Nachmittagssystem, für mehr Kinder wieder öffnen können, hat die Fraktion SPD/Kulturliste konkrete Vorschläge für Freiburg erarbeitet.

Konkrete kommunale Maßnahmen für Freiburg

So soll der Kinderabenteuerhof und die Abenteuerspielplätze unter der Aufsicht von pädagogischem Personal für Kleingruppen wieder geöffnet werden. Dies würde vor allem Familien, die in engen Wohnverhältnissen leben, entlasten. Andere Städte sind diesen Schritt bereits gegangen.

Sinnvoll wäre aus Sicht der Fraktionsgemeinschaft auch eine Unterstützung der Lehrkräfte durch pädagogisches Personal zur Betreuung kleinerer Gruppen, um Schüler*innen, die mehr Unterstützung benötigen, in Kleingruppen bzw. verteilt auf mehrere Räume unterrichten zu können.

SPD/Kulturliste für Öffnung der flexiblen Nachmittagsbetreuung

Viele der Kinder und Jugendliche sind in der flexiblen Nachmittagsbetreuung angemeldet, diese finden oft in Räumlichkeiten der Freien Träger statt. Diese haben nun jedoch die Nachricht erhalten, dass ihr Angebot in diesem Schuljahr nicht mehr stattfinden soll. Genau hier sind aber oft viele Schüler*innen angemeldet, die einen erhöhten Förderbedarf haben und deshalb besonders von der Krise betroffen sind. Die Fraktion SPD/Kulturliste bittet deshalb die Verwaltung eindringlich, diese Entscheidung zu überdenken und an flexiblen Konzepten zu arbeiten, wie eine Nachmittagsbetreuung schrittweise in Betrieb genommen werden kann.

Schule im Freien

Schließlich regt die Fraktionsgemeinschaft als Pilotprojekt „Schule im Freien” an, für das bereits ein Konzept vorliegt, sowie unter Mitarbeit der Freiburger Sportvereine Sportflächen im Freien für Familien zu öffnen. Auch wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen nur kleine Schritte hin zu mehr Bewegungsfreiheit und alternativer Betreuung und damit ein Stück weit mehr Normalität für Familien darstellen, ist es aus Sicht der Fraktion SPD/Kulturliste wichtig, diese zu prüfen.

Insbesondere Familien mit kleinem Geldbeutel, die in beengten Wohnverhältnissen leben und eben nicht über ein großes Anwesen mit Garten verfügen, müssen entlastet werden. Daher fordert die SPD/Kulturliste für Kinder dieser Familien schnellstmöglich die Umsetzung kommunaler Konzepte für Zusatzangebote. Mit diesen Alternativen soll gleichzeitig der sich verfestigenden sozialen Ungleichheit entgegentreten werden.

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