Innenstadt beleben, nicht ausverkaufen

HP_Innenstadt

Aussichtsreiche Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt vorgelegt: Die Stadt wird hier endlich als vielfältiger Lebensraum und nicht einseitig als Ort des Konsums wahrgenommen.

Endlich hat die Verwaltung ein umfassendes Konzept vorgelegt, welches die Innenstadt Freiburgs als vielfältigen Lebensraum für Alle attraktiv machen und nicht nur einseitig zahlungskräftige Kunden binden möchte.

Dafür sprechen etwa Maßnahmen wie die vier neu geplanten Familiensamstage, an denen der ÖPNV kostenlos nutzbar sein wird, der Kultursommer und die Münsterplatz-Konzerte oder die Errichtung eines Spielplatzes im Colombipark als weitere konsumfreie Begegnungs-möglichkeit für Familien. Die SPD-Kulturliste hofft, dass es im Gemeinderat nun endlich eine breite Mehrheit für die Umgestaltung des Colombiparks geben wird. Denn die Umgestaltung führt auch zu einer Aufwertung der Lebensqualität für die vielen Kinder unter den zahlreichen Bewohner_innen der Innenstadt. 

„Wohnen, Kultur und Handel müssen bei der Entwicklung der Innenstadt zusammengedacht werden“, betont Renate Buchen, Stadträtin und Mitglied im FWTM-Aufsichtsrat. „Wir begrüßen daher die grundsätzliche Neuausrichtung der Innenstadtentwicklung als ganzheitliche Aufgabe.“ In allen drei Bereichen bleibe aber das ganz zentrale Problem – und damit auch das wichtigste politische Handlungsfeld – die Entwicklung der Mietpreise, die zu Leerständen ebenso wie zur Verdrängung von Bewohner_innen führt.

Die zu einseitige Betrachtung der Innenstadt als reinen Ort des Konsums wird mit diesem jetzt vorliegenden Perspektivwechsel endgültig abgelöst. Dafür spricht auch, dass die immer wieder geforderte Einführung von Verkaufsoffenen Sonntagen im neuen Konzept jetzt keine Rolle mehr spielt.

„Was wir benötigen sind nachhaltige, ganzheitliche Konzepte und innovative Ideen, um neue Zielgruppen für die Innenstadt zu erschließen“, betont Julia Söhne, Fraktionsvorsitzende der SPD/Kulturliste. „Wir sind froh, dass der verkaufsoffene Sonntag im neuen Konzept keine Rolle mehr spielt, denn dieser leistet keinen Beitrag, um den strukturellen Ursachen für ausbleibende Kundschaft wirksam zu begegnen.“

Weiteres Potential zur Belebung der Innenstadt sieht die Fraktionsgemeinschaft in der Aufwertung der Aufenthaltsqualität des Karlsplatzes. Hier gilt es, die Fläche für die Allgemeinheit zurück zu gewinnen, indem Reisebussen lediglich gestattet wird, kurzfristig zum Ein- und Ausstieg zu halten. Ein weiterer Beitrag zur verkehrlichen Entlastung der Innenstadt kann aus unserer Sicht auch durch einen deutlichen Ausbau der P+R-Plätze, vor allem an der Stadtgrenze, geschaffen werden. Aufgrund des großen Parkdrucks und der geringen zur Verfügung stehenden Fläche macht es Sinn, den Bau von multifunktional nutzbaren (etwa durch Wohnen, kulturelle Nutzungen, Gastronomie u.v.m.) Parkhäusern in Angriff zu nehmen.

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