Die Rettung von Multicore ist notwendig!

Atai Keller

Die Aufgaben des traditionsreichen Vereins Multicore sind vielfältige: Das geht von Proberaumvermittlung, Konzertveranstaltung, Second Hand-Musikequipment, PA-Verleih bis zu Bandbus, Bandpatent, Workshops, Fördergeldercoaching, Musikproduktion oder Creativity Camps. Das Bandfestival Reboot hat nun trotz hoher städtischer Unterstützung ein Minus eingefahren. Dem Verein drohte Insolvenz. Nach einem erfolgreichen Kultursommer 2021 auf drei Bühnen wollte Multicore ein Festival in diesem Jahr an einem Ort zum gewünschten Erfolg für Bands und Publikum führen. Doch die Vorbereitungszeit war zu kurz, es herrschte Corona-Nachzeit, das Publikumsverhalten hat und hatte sich geändert und es gab eingestandene Fehleinschätzungen. Häme und Kollegenschelte sind hier nicht angebracht!

Im Gegenteil: Der Gemeinderat fühlt sich in der Pflicht, gerade unter ständigen Corona-Einwirkungen die Kulturszene und hier insbesondere die Bandszene am Leben zu halten. Keine Einrichtung soll wegen Corona-Auswirkungen schließen müssen. Es war daher richtig, den Verein durch die Gewährung eines einmaligen Zuschusses für 2022 vor der drohenden Insolvenz zu bewahren. Durch den Beschluss reduzieren sich zugleich die Zuschüsse an Multicore für die kommenden drei Jahre um denselben Betrag. Das ist eine harte Auflage, weil sich damit der finanzielle Spielraum für den Verein sehr einschränkt. Multicore wird sich auf seine Kernaufgaben beschränken müssen.

Stärkung der Bandszene ist angesagt!

Nicht nur der neue Kulturstaatssekretär Arne Braun hat in der BZ jüngst die Bedeutung der Bandszene und der Subkultur hervorgehoben. Gerade auch wir haben wichtige Entscheidungen zur Stärkung dieses Bereichs mitinitiiert. Nachkulturbeauftragte und Popsupport müssen bald mal ihre Bedeutung nach außen tragen! Innovative Produktionen und Vernetzung sollen weiter gefördert werden. Das Musikerhaus muss weiter im Fokus stehen, denn der geplante Bandprobekeller und die derzeit im Gemeinderat diskutierten Modulsysteme können nur Teile eines größeren Ganzen sein. Die Bandszene muss sich auch im neuen ‚Rat der Künste‘ organisieren! Warum nicht endlich die Stadthalle als groß angelegtes (provisorisches) Musikzentrum? Schluss mit dem Leerstand – die Musikschule sucht auch dringend Räume!

(Atai Keller)

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